WiRschaft Usinger Land

Die WiRschaft Usinger Land ist eine lokale, solidarische Grundversorgungsgemeinschaft, 2021 gegründet als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Derzeit 47 erwachsene Menschen haben sich zum Ziel gesetzt, einen Teil ihrer Grundversorgung in den Bereichen Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Wohnen und Bildung gemeinschaftlich und arbeitsteilig auf Augenhöhe zu erbringen. Dazu praktizieren sie generalisierte Gegenseitigkeit, wie Beteiligen & Teilen (kurz: Beteilen), anonymes Beschenken, anonymes Schenken und Schenken mit Gruppen-Dank. Praktiken direkter Gegenseitigkeit, wie Kaufen und direktes Tauschen, werden vermieden. Die WiRschaft möchte so die historische Dorfgemeinschaft in neuer Form wiederbeleben.

‚Beteilen‘ ist die zentrale Sozialtechnik in der WiRschaft. Dabei bauen mehrere Menschen durch ihre Tätigkeiten bzw. Eröffnungsgaben einen Vorrat auf, den sie später untereinander aufteilen. Es gibt dabei keine direkten Gegenseitigkeiten zwischen den beteiligten Menschen. Eröffnungsgaben gehen immer in den Vorrat und Gegengaben kommen alleinig aus dem Vorrat. Diese Sozialtechnik wird in der Regel in Haushaltsgemeinschaften, wie Kernfamilien und Wohngemeinschaften praktiziert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das Beteilen umgesetzt werden kann. In der WiRschaft erfolgt die Beteiligung nach individuellem Ermessen. Der subjektiv empfundene Zeitaufwand für die Beteiligung kann quartalsweise in eine Online-Tabelle eingetragen werden. Die Verteilung der Portionen der produzierten Gütermenge erfolgt dann über Entnahmeanrechte, die zu 50 Prozent proportional zum individuellen Beteilstundenanteil ausgegeben werden, zu 40 Prozent gleichmäßig an alle und zu 10 Prozent frei an alle, die einen zusätzlichen Bedarf haben.

Den Schwerpunkt der Produktion in der WiRschaft stellt derzeit der Anbau und die Verarbeitung von Lebensmitteln dar. Der Nahrungsmittelanbau erfolgt nach dem Konzept des „Netzwerkgärtnerns“; dafür werden mehrere Flächen bewirtschaftet, die unterschiedliche Größen und Qualitäten haben. Die Flächen werden meist in Gemeinschaftsaktionen bewirtschaftet. Neben Nahrungsmitteln werden auch Güter zur Körperpflege hergestellt.

Die Gesellschafter*innen der WiRschaft unterstützen sich auch bei persönlichen Anliegen, die nicht unmittelbar allen in der WiRschaft zugutekommen. Dies kann die Reparatur oder Herstellung von persönlichen Gegenständen wie Kleidungsstücken sein, die handwerkliche Hilfestellung in der persönlichen Wohnung oder zu verschiedenen Bereichen, in denen es Kompetenzen in der WiRschaft gibt, eine persönliche Beratung. Dabei haben alle gemeinsamen Aktivitäten immer auch einen Bildungsaspekt, denn beim gemeinsamen Tun können alle von allen lernen; teilweise werden aber auch dezidierte Bildungsformate wie Workshops durchgeführt.

Neben den sozialen Begegnungen bei den gemeinsamen Tätigkeiten gibt es in der WiRschaft noch dezidierte Begegnungsformate, die das Kennenlernen und den sozialen Zusammenhalt stärken sollen. Dies sind vor allem die WiR-Cafés, die WiR-Spaziergänge und die WiR-Feste. Zentrale Komponente der Logistik ist das Beteilzentrum. Die innerhalb der WiRschaft hergestellten Güter werden ins Beteilzentrum geliefert, teilweise dort portioniert und stehen anschließend zur Entnahme für alle Gesellschafter*innen bereit.

https://www.wirschaft.net/

weitere Projektbeispiele

Saatgutbörse

Saatgut, Stecklinge oder Sträucher zu teilen ist einfach: Notfalls – wie mitten in der Pandemie – reicht ein Tisch. In anderen Jahren finden an vielen Orten jeden März oder April Saatgutbörsen statt. Im brandenburgischen Neu Zittau beispielsweise wird die Saatgut“tausch“börse inzwischen zu einem kleinen Event: Die einen stellen Kaffee und Kuchen bereit, die anderen organisieren parallel ein Zelt zum Malen und Werken für Kinder. Und das Wort „Tausch“ wird nicht allzu wörtlich genommen.

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Solidarische Landwirtschaft Dein Hof

Anbau und Absatz erfolgt in einer Solidarischen Landwirtschaft – oder kurz: Solawi – nicht durch den Preismechanismus, sondern durch soziale Mechanismen innerhalb ihrer Gemeinschaft. Landwirtschaftliche Erzeugnisse werden also nicht mehr bepreist und auf einem mehr oder weniger anonymen Markt angeboten, sondern die Betriebskosten eines Jahres werden sorgsam geplant, transparent gemacht und durch Kostenbeiträge der Mitglieder verbindlich vorfinanziert.

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Senioren+telefon

Eine ehrenamtliche Anlaufstelle vor allem für ältere Menschen, um Hilfestellungen bei der Bewältigung des Alltags anzubieten: Seit letztem Oktober besteht in Greene bei Einbeck eine solche Initiative als „Senioren+telefon“. Wobei das Plus im Namen darauf verweist, dass sich letztlich alle melden können, die es brauchen.

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Supercoops

In Paris und New York gab es schon Supercoops, nun auch in Berlin: Ein Mitgliederladen, der weit mehr als ein Supermarkt sein möchte. Anfang 2024 lag der Mitgliederstand bei über 1.300. Ziel ist, dass auch Menschen mit geringem Einkommen Zugang zu gesunden, fair sowie regional produzierten und nachhaltigen Lebensmitteln erhalten. Und „im Kiez“, wie es in Berlin für einen Stadtteil heißt, Verbundenheit wachsen zu lassen, denn Entscheidungen werden transparent und miteinander getroffen. Der erste Standort ist im Wedding.

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Polikliniken, als solidarische Stadtteil- und Gesundheitszentren

Die Poliklinik Hamburg-Veddel ist ein Stadtteil-und Gesundheitszentrum, in dem verschiedene Berufsgruppen zusammen mit den Menschen im Stadtteil für die Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten eintreten. In ihrer Arbeitsweise setzt sie auf Basisdemokratie, Hierarchiearmut, Beteiligung und kollektive Lösungsstrategien. Außergewöhnlich für den ambulanten Gesundheitsbereich sind darüber hinaus multiprofessionelle Teamsitzungen und Patientenbesprechungen, die die Qualität der Versorgung deutlich verbessern.

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WiRschaft Usinger Land

Die WiRschaft Usinger Land ist eine lokale, solidarische Grundversorgungsgemeinschaft, 2021 gegründet als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Derzeit 47 erwachsene Menschen haben sich zum Ziel gesetzt, einen Teil ihrer Grundversorgung in den Bereichen Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Wohnen und Bildung gemeinschaftlich und arbeitsteilig auf Augenhöhe zu erbringen. Dazu praktizieren sie generalisierte Gegenseitigkeit, wie Beteiligen & Teilen (kurz: Beteilen), anonymes Beschenken, anonymes Schenken und Schenken mit Gruppen-Dank.

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Eine Fuchsmühle und eine Region im Wandel

Die Fuchsmühle war früher eine Mühle und bildet jetzt das Zentrum eines regionalen, durchlässigen Netzwerks aus verschiedenen Gemeinschaften, Familien, Leuten, Orten, Gärten und Projekten. „Sich in Vielfalt gemeinsam ausrichten“, ist eines der Commons-Muster, die hier hochgehalten werden. Insgesamt geht es darum, aktiv solche Ideen in die Region reinzutragen und dabei beizutragen, resiliente, solidarische und lebendige Strukturen zu schaffen, die viele Menschen versorgen können.

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Café-Commons Zur Molli

Die Molli ist ein tauschlogikfreies Café, das auch als Kiosk dient, im Bahnhofsgebäude von Salzderhelden in Südniedersachsen – und ein Commons. Denn die Molli orientiert sich komplett am Konzept der Tauschlogikfreiheit: Es gibt keine festen Preise, sodass alle Menschen die Möglichkeit haben, das Angebot des Kiosks zu nutzen. Also auch jene ohne Geld. Umgekehrt verlangt niemand Lohn für die Betreuung der Molli. Miete muss nicht gezahlt werden, da die Stadt Einbeck als Eigentümerin des Bahnhofs die Räumlichkeiten umsonst zur Verfügung stellt. Denn ein wirtschaftlich orientierter Betrieb an diesem Ort wäre schwer umsetzbar. „Deshalb freut sich die Stadt, dass wir den Ort beleben“, erzählt Lotte Herzberg, die seit der Neugründung im Sommer 2021 dabei ist.

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Perma.Gold

Perma.Gold, ein innovatives Projekt in der Oberlausitz, setzt auf die Kraft der Gemeinschaft, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu etablieren. Im Kern steht die Permakultur, ein ganzheitlicher Ansatz, der die natürlichen Kreisläufe nachahmt und so gesunde Lebensmittel produziert, die Umwelt schützt und gleichzeitig die lokale Wirtschaft stärkt.

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