Die Fuchsmühle war früher eine Mühle und bildet jetzt das Zentrum eines regionalen, durchlässigen Netzwerks aus verschiedenen Gemeinschaften, Familien, Leuten, Orten, Gärten und Projekten. „Sich in Vielfalt gemeinsam ausrichten“, ist eines der Commons-Muster, die hier hochgehalten werden. Insgesamt geht es darum, aktiv solche Ideen in die Region reinzutragen und dabei beizutragen, resiliente, solidarische und lebendige Strukturen zu schaffen, die viele Menschen versorgen können.
Teil des Netzwerks sind zur Zeit etwa 50 Menschen, verteilt auf zehn Orte zum Wohnen und Wuppen. Manche von ihnen teilen all ihr Geld miteinander, manche wohnen vor allem hier, manche bringen sich in einem der vielen Projekte ein, die im Entstehen sind. Dazu kommen viele Gedanken, Fürsorge und unterstützende Kraft befreundeter Menschen.
Menschen teilen Wohnungen, Autos, Werkstätten, Geld, Zeit, Fürsorge, Lebensmittel, reparieren Dinge, feiern Feste und sind durch die gemeinsame Vision verbunden, Commonsstrukturen in der Region aufzubauen. Es gibt drei monatliche Treffen für alle, die sich mit dem Netzwerk verwoben fühlen. Ein Treffen ist vorwiegend für Organisatorisches (Kopf), ein weiteres für das soziale Miteinander (Herz) und ein weiteres für die Pflege der Commonsorte (Hand).
Die Fuchsmühle sieht sich für Menschen vor Ort, aber auch von außerhalb, als Erfahrungsraum, als Raum, in dem Commoning und Selbstorganisation erprobt werden können. Seit ihrer Gründung im Jahr 2020 sind schon einige Projekte in der Region entstanden, die sich an der Idee der Commons orientieren. Hier einige Beispiele:
• Allmende Waldgarten: Durch den gegründeten gemeinnützigen Verein konnte mit Fördergeldern ein Stück Land in der Nähe gekauft werden. Eine Lerngruppe mit Menschen aus Witzenhausen und Hoheneiche erprobt dort das Konzept der Agroforstwirtschaft. Die Früchte, die in den nächsten Jahren dort entstehen, sollen tauschlogikfrei für verschiedene Menschen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, einen Ort des Miteinanders und der Biodiversität zu schaffen.
• Der Hegewald für Waldkappel ist ein regeneratives Forstprojekt. Hier geht es darum, zusammen mit dem Förster und anderen Bürger*innen dem Waldsterben rund um Waldkappel entgegenzuwirken.
• Die Leerstands-AG: Menschen aus der Lokalpolitik und der Region gehen der Frage nach, wie sich leerstehende Gebäude (auch unkonventionell) wiederbeleben lassen.
• Offener Nachmittag für Jugendliche: Junge Menschen standen irgendwann auf dem Hof der Fuchsmühle, auf der Suche nach einem gemeinsamen Treffpunkt. Hier wird sich ausgetauscht, Tischtennis gespielt, gemeinsam am Lagerfeuer gesessen u.v.m.
• Offenes Atelier zum Töpfern, Malen und Nähen.
• Wohnhäuserübergreifende Bietrunden für die solidarische Deckung von Wohnkosten.
• Eine Solidarische Landwirtschaft in Gründung in Kooperation mit dem Kulchhof, einem Biohof in Waldkappel, die Anfang 2022 startet.